Am 11. Juni war es soweit und die diesjährige Meisterschaftsserie der U13 fand in Velbert ihr Ende in dem für die U13 höchste zu erreichende Turnierform: dem Nordrheincup. Hier messen sich die besten der beiden Bezirke Köln und Düsseldorf, also 2 von 5 in Nordrhein-Westfalen, die auch mehr als die Hälfte der Einwohner NRWs ausmachen. Ein großer Pool an potentiellen Gegnern sollte man also meinen, bei dem auch noch etwas „Edelmetall“ nach Merkstein geholt werden konnte. Neugierig? Lest selbst!
Wer ein paar Wochen zurückdenkt, wird sich vielleicht an die Kreismeisterschaft in Jülich erinnern, bei der wir mit 6 Judoka in der U13 antreten konnten. Vier davon hätten theoretisch in Velbert starten können, am Ende waren es leider aus terminlichen Gründen nur drei: Marcello, Lina und Lou hatten sich alle über Kreis- und Bezirksebene das Recht erkämpft an diesem Tag antreten zu dürfen.
Marcello war als unser einziger männlicher Teilnehmer der U13 schon früh morgens an der Reihe. Trainern, Eltern und Kampfrichtern stand noch deutlich die Müdigkeit ins Gesicht geschrieben, nicht jedoch Marcello, der ganz unüblich dieses Mal schon im ersten Kampf hellwach war, seinen besten Kampf der Turnierserie ablieferte, dann aber leider durch einen versehentlichen Hebel seines Gegners etwas aus dem Rhythmus kam und die Begegnung danach, nach einem langen und zäh geführten Kampf doch noch verlor. Im zweiten Kampf war Marcello dann leider nicht mehr so präsent und konnte nicht an vorangegangene Leistungen anknüpfen, was gerade aufgrund der tollen kämpferischen Leistung ein paar Minuten zuvor sehr sehr schade war, er hätte sich hier schon auch einen Sieg holen können. Am Ende bleibt leider das Aus im Doppel-K.O.-System.
Das Lina es als Wiedereinsteiger bis zur Nordrheinmeisterschaft geschafft hat, ist schon eine Erfolgsgeschichte an sich. Hier hieß es Platzierung egal, mehr Turnierluft schnuppern und soviel Kampfminuten und Erfahrung mitnehmen wie möglich. Das ist Lina sehr gut gelungen. Trainer Ralf war sichtlich zufrieden und merkte eine erneute Leistungssteigerung.
Lou dagegen hatte heute nach zwar guten aber ausbaufähigen Leistungen in Kreis und Bezirk einen echten Sahnetag erwischt und war erst im Finale nach Ablauf der Zeit und Gleichstand durch Kampfrichterentscheid zu stoppen. Eine 50:50 Entscheidung gegen die gleiche Gegnerin wie auf der Bezirksmeisterschaft brachte sie leider um die Goldmedaille, aber knapper geht es eigentlich nicht. Im Vergleich zum letzten Turnier, konnte Lou sich dieses Mal voll konzentrieren und ihre beste Leistung abrufen, an ihrem Judo-Fähigkeiten mangelt es ihr sichtlich nicht, ist der Kopf da, gehört sie wie durch das Ergebnis bewiesen hat zur absoluten Landesspitze. Ob Eindrehtechnik oder Fußwurf, an diesem Tag gelang ihr alles und wir gratulieren zu einer tollen Silbermedaille für den zweiten Platz, welche vielleicht auch zukünftig etwas Gold schimmern könnte, wer weiß das schon? An dieser Stelle aber erst einmal Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg!
Abschließend soll nochmal gesagt sein, ohne Bezug auf die oben genannten Teilnehmer, sondern generell: Regelmäßige Anwesenheit beim Training ist der absolute Schlüssel zum Erfolg und ich rede hier nicht nur von körperlicher Anwesenheit, sondern alles zu geben, mit dem Herz dabei sein beim Judo, nicht beim Kaffeekränzchen. Merkstein ist nicht der Nabel der Welt, wir haben nur zwei Trainingstage die Woche, wir sind ein kleiner Verein, umso wichtiger ist es, dass man die gegebene Zeit nutzt, sogar mehr tut als von einem verlangt wird. Erfolg und Medaillen auf Turnieren, werden im Training geschmiedet, niemand kann auf Wettkämpfe gehen und wird dort unvorbereitet irgendwas erreichen. Alles ist begründet in dem was ihr Montags und Donnerstags an Schweiß, Fleiß, Anstrengung und vielleicht auch mal Frustration, Tränen und ein bisschen Blut auf die Matte bringen könnt. Wenn ihr die Möglichkeiten habt, dann nutzt auch andere Trainingsangebote, besucht das Kreisoffene Training Mittwochs in Walheim oder schaut einmal bei anderen Vereinen in der Umgebung vorbei um euer Judo zu erweitern. Wenn ihr wollt, dann geht laufen, um auch ab der 3. und 4. Kampfminute noch Puste zu haben, aber macht etwas, versucht und traut euch. Scheitern ist ok, aber wer nicht regelmäßig durch Anwesenheit und Präsenz glänzt der wird sich auf der Stelle bewegen und kämpferisch sowie Gürteltechnisch nicht weiterkommen.